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16.12.2024

Wald- und Wasserwirtschaft im Dialog


Ortstermin mit Eigentümer, Forstverwaltung und Wasserwirtschaftsamt

Nahe Grainbach traf man sich in einem Waldstück: Wasserwirtschaftsamt, Wasserversorger, Waldbesitzer und Forstverwaltung. Die Ziele: Zeigen, wie eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung aussehen kann und wie Wasser- und Forstwirtschaft im Dialog zusammenarbeiten können, um die Wasserversorgung sicherzustellen und zum Hochwasserschutz beizutragen.

Dr. Hadumar Roch vom Wasserwirtschaftsamt verwies auf positive Effekte von gesunden Wäldern auf den lokalen Wasserhaushalt. Bäume fungieren wie ein natürlicher Filter, schützen also Boden und Wasser vor luftgetragenen Schadstoffen. Bäume nehmen den Niederschlag über ihre Wurzeln zum eigenen Wachstum und zum Aufbau von Biomasse auf, was wiederum den direkten Oberflächenabfluss reduziert und auch selbst Nährstoffe bindet. Und durch die Beschattung und die Verdunstung von Wasser haben Bäume einen kühlenden Effekt auf die Landschaft. „Ein geschlossener, vielfältiger Wald bringt hohe Stabilität gegen die von außen wirkenden Naturgefahren wie Starkregen, Steinschlag, Hangrutschungen, Muren und im Winter gegen Lawinen.“

Dass dies in einem gesunden Wald funktioniert, habe man beispielsweise bei den Lawinenereignissen im Jahr 2009 im Priental im Einzugsgebiet des Kohlstätter Baches erfahren. Der Wald wirkt wie ein Schwamm, also ausgleichend auf den Wasserhaushalt. Wenn der Wald intakt sei, fügte Abteilungsleiter Michael Luckas von der Forstverwaltung hinzu, biete er bis zu 35 Prozent Dämpfung und Verzögerung von Hochwasserspitzen.

Georg Huber, Bürgermeister der Gemeinde Samerberg, meinte, dass man – wenn man die Landschaft mit alten Aufnahmen vergleiche – erkennen könne, dass der Wald wieder auf dem Vormarsch sei. Ein Drittel der Gemeindefläche sei bewaldet. Man müsse alle Befindlichkeiten – hier Trinkwasser und Schutzgebiete und dort Siedlungsdichte und Erholungswert – ausgewogen betrachten.

Einig zeigten sich Vertreter von Forst- und Wasserwirtschaft, dass es für eine positive Wirkung von Wäldern auf den Wasserhaushalt Bäume unterschiedlichen Alters und mehrere standortgeeignete und klimatolerante Baumarten braucht. Eine Aufgabe, die nur vom Waldbesitzer umgesetzt werden könne.

Waldbesitzer Thomas Estermann zeigte auf die jungen Buchentriebe. Man habe hier einiges herausgenommen: „Einmal pro Jahr kommen die dünnen raus.“ Aber es dürfe auch nicht zuviel Licht einfallen, weil das wiederum das Wachstum von anderen Bäumen fördere.

Förster Luckas begrüßte das Vorgehen: ein strukturreicher Mischwald, kein Restholz, das im Bereich von Wildbächen das Abfließen verklausen kann, und allenfalls nur boden- und bestandsschonende Hiebmaßnahmen.

Dr. Roch verwies auf die Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“ der bayerischen Staatsregierung. Damit solche Vorlagen nicht nur das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt sind, brauche es den Dialog und eine nachhaltige Wald- und Wasserwirtschaft.

Dialog zum Thema Wald

Auf Waldtermin bei Grainbach (von links) Bürgermeister Georg Huber als Vertreter für die Wasserversorgung Gemeinde Samerberg, Revierleiter Alois Reichenberger und Wolfgang Gar vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Waldbesitzer Thomas Estermann, Michael Luckas. Leiter der Forstverwaltung am AELF, sowie Dr. Hadumar Roch vom Wasserwirtschaftsamt.  Foto Kirchner

 

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