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Die vier Samerberger Kirchen Die ursprünglich gotischen, später barockisierten und in den letzten Jahren renovierten Kirchen in Grainbach, Törwang, Roßholzen und Steinkirchen stellen künstlerische Sehenswürdigkeiten im ländlichen Raum dar. Sie stehen tagsüber offen, laden zu Besinnung und Gebet ein und regelmäßig werden dort Gottesdienste gefeiert.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Törwang Die größte Kirche auf dem Samerberg ist der Gottesmutter Maria geweiht. 1923 wurde an den gotischen Altarraum aus dem Jahre 1500 ein neues, größeres Langhaus angebaut. Der moderne Altar und das gotische Taufbecken bilden die Mitte dieser Kirche und der weitläufigen Törwanger Pfarrei. Je nach Kirchenzeit wechselt das Hochaltarbild. Eine spätgotische Kreuzigungsdarstellung am rechten Seitenaltar lädt zur Betrachtung ein. In dem zu Anfang des 20. Jahrhunderts an den gotischen Altarraum angebauten Langhaus trifft der Besucher auf Kunstwerke unterschiedlicher Stilrichtung von der Gotik über das Barock bis zur Gegenwart. Besondere Beachtung verdient das gotische Tafelgemälde im rechten Seitenaltar, auf dem turbulent und farbenreich die Kreuzigung Christi sehr eindrucksvoll dargestellt ist. Wer ein Lied zu singen wagt, wird von der Akustik des Raumes beeindruckt sein.
Sankt Ägidius und Nikolaus in Grainbach Im Gegensatz zu den Kirchen in Törwang und Roßholzen, die inmitten des Dorfes liegen, thront das Kirchlein von Grainbach urspünglich am Dorfrand auf einem grünen Moränenhügel. Vermutlich lag hier einmal die Burg der im 12. Jahrhundert ansässigen Herren von Grunpach. Im spätgotischen Stil um 1275 erbaut, ist dieses Gotteshaus die älteste noch erhaltene der vier Ortskirchen. Beim Betreten fällt uns ein großes ausgebessertes Loch in der schweren Eichentüre auf. Dieses soll von den Panduren stammen, gefürchtete Reitersoldaten, die im Erbfolgekrieg zwischen Österreich und Bayern die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzten. Der damalige Mesner hatte den plündernden Soldaten die Kirchentüre vor der Nase zugeschlagen und flüchtete, indem er sich am Glockenseil vom Turm herabließ. Jedoch konnte er in der freien Landschaft seinen berittenen Verfolgern nicht entkommen und bezahlte seine mutige Tat mit dem Leben. Im Rokoko wurde die Kirche neu ausgestaltet und besticht durch die sehr ausdrucksvollen Altarfiguren des Aiblinger Bildhauers Joseph Götsch. Den ältesten Kirchenraum auf dem Samerberg bilden die dicken, romanischen Mauern des Grainbacher Langhauses (um 1275). Nach 1470 wurden gotische Stichkappen eingezogen und Presbyterium und Turm neu erbaut, der Raum später barockisiert. Der moderne Altar mit dem geschlachteten Lamm Gottes, das aufrecht steht, passt sich vor dem barocken Hochalter mit den beiden Kirchenpatronen – Schutzheilige der Schiffsleute und des Viehs – und den 14 Nothelfern harmonisch ein.
Sankt Bartholomäus in Roßholzen Die Kirche in Roßholzen fällt durch ihre Turmspitze, die als Treppengiebel gestaltet ist, ins Auge. Als erste der vier Kirchen des Samerberges wird 788 die von Roßholzen urkundlich erwähnt. Zwischen 1470 und 1500 wurden die Mauern der heutigen Kirche errichtet. Die Rokokostuckierung von 1755 prägt das heutige Erscheinungsbild. Zahlreiche Werke aus dem frühen gotischen Hochaltar geben dem Kirchenraum eine besondere Note. Szenen aus dem Leben des heiligen Bartholomäus sind in vier kunstvollen spätgotischen Schnitzreliefs dargestellt. Außerdem gibt es zahlreiche sehr ausdrucksvolle Heiligenfiguren aus früheren gotischen Altären zu bewundern. Dass in dieser kleinen Dorfkirche derart qualitätvolle Kunst zu sehen ist, verdanken wir den vielen Wallfahrern, die zu früheren Zeiten Bartholomäus, den Patron der Hirten, Bauern und Schiffsleute, um Hilfe in vielerlei Nöten anflehten, wodurch die Roßholzener Kirche bald zu den reichsten ringsum gehörte. Votivbilder an den hl. Leonhard sowie von Verunglückten der Innschifffahrt geben Zeugnis von der Frömmigkeit der Vorfahren und von ihrem Alltagsleben.
Sankt Peter in Steinkirchen Das Peterskirchlein gilt als schönst-gelegene im Landkreis Rosenheim, weshalb man es nicht versäumen sollte, vor dem Betreten des Kirchenraums die herrliche Aussicht zu genießen. In St. Peter ist dies die aus Holz geschnitzte Figur des gemarterten Heilands, von der eine erschütternde Wirkung ausgeht. Sie ist um 1460 entstanden und diente den Gläubigen als Andachtsbild, vor dem man sich meditierend in das schreckliche Schicksal des Erlösers hineinversenkte. 1750 wurde der gotische Raum schlicht und ansprechend barockisiert. Josef Hamberger schuf 2000/2001 Altar und Ambo neu. Dahinter im Hochaltar die Heiligen Petrus, Michael und Stephanus. Unter den verschiedenen Bildern, Kreuzen und Figuren ragt die spätgotische Halbfigur Christi des Schmerzenmannes heraus. Auch als Holzplastik verkündet Christus auf ergreifende Weise, wie sehr Gott Welt und Menschen liebt. Das Hauptpatrozinium (29. Juni) wird jedes Jahr mit einem Festgottesdienst und einer Prozession zum Kreuz nach Oberleiten begangen.