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02.12.2025

Viele Projekte in der Umsetzung

Die letzte Bürgerversammlung
unter Bürgermeister Georg Huber

Nicht nur das Jahr 2025, sondern auch die aktuelle Amtsperiode des noch amtierenden ersten Bürgermeisters Georg Huber neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Am vergangenen Donnerstagabend fand die alljährliche Bürgerversammlung der Gemeinde Samerberg statt. Dass Georg Huber nächstes Jahr nicht mehr für das Amt des ersten Bürgermeisters kandidiert, ist bereits bekannt. Dies nahm Georg Huber zum Anlass, nicht nur das vergangene Jahr, sondern auch seine vier Amtsperioden mit einem Bildervortrag noch einmal Revue passieren zu lassen. 

9 Mio Haushalt gestemmt
Zu Beginn stellte erster Bürgermeister Georg Huber die finanzielle Lage der Gemeinde vor. Das Gesamtvolumen des Haushaltes umfasste dieses Jahr 9,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: im Vorjahr lag dieses bei 9,7 Millionen Euro. Dieses teilt sich auf in 1,4 Millionen Euro im Vermögenshaushalt und 7,8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt. Getragen wird der Verwaltungshaushalt unter anderem von den größten Einnahmequellen wie der Einkommensteuerbeteiligung in Höhe von ca. 2,25 Millionen Euro, den Grundsteuereinnahmen mit 380.000 Euro, den Gewerbesteuereinnahmen mit 750.000 Euro oder staatlichen Schlüsselzuweisungen mit heuer rund 960.000 Euro. Auf der Gegenseite die Ausgaben wie beispielsweise Personalausgaben mit knapp 3 Millionen Euro oder die Kreisumlage, die mit 1,78 Millionen Euro zu Buche schlägt. Der Schuldenstand der Gemeinde liegt derzeit bei 1,67 Millionen Euro. Das entspreche einer pro Kopf Verschuldung von rund 604 Euro. Auch Georg Huber betonte, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben immer größer werde. „Die Gemeinde müsse sich immer mehr strecken, doch bisher seien wir noch jedes Jahr über die Runden gekommen“, so Bürgermeister Georg Huber.

Bürgerversammlung in der Samerberger Halle

Rund 200 Besucher kamen zur Bürgerversammlung in die Samerberger Halle.

Weitere Zahlen im Überblick: Im Jahr 2025 erblickten 22 Kinder das Licht der Welt, 13 Paare gaben sich das Ja-Wort, 36 Sterbefälle mussten verzeichnet werden. Die Einwohnerzahlen liegen bei 2.935 mit Hauptwohnsitz und 174 mit Nebenwohnsitz am Samerberg. Wenn man die Geburtenzahlen genauer anschaut, so Bürgermeister Huber, sieht man den Bedarf der Kinderbetreuung am Samerberg. Diesbezüglich sei die Gemeinde gut aufgestellt. Derzeit werden 140 Kinder im Kindergarten und der Krippe am Samerberg betreut. Im Kindergarten Zur Aussicht in Törwang sind davon zwei Gruppen untergebracht, im Kindergarten in der Schwimmbadstrasse weitere vier Gruppen. Die Kinderkrippe in der Schwimmbadstrasse beherbergt ebenfalls zwei Gruppen. Auch die Schulkindbetreuung ist in der Gemeinde Samerberg ein präsentes Thema. 52 Kinder werden derzeit umsorgt. Die Grundschule Samerberg wird im Schuljahr 2025/2026 von insgesamt 124 Schülern in 7 Klassen besucht und bietet ein attraktives Schulleben. Besonders wichtig, so Leiterin der Grundschule Samerberg Astrid Gegenfurtner, sei dabei die Zusammenarbeit und die Kooperation mit Vereinen und Institutionen vor Ort. 

Behutsame Pläne in Roßholzen
Bautechnisch sei dieses Jahr weniger los gewesen, so Huber. Man habe sich mehr für verdichtetes Bauen ausgesprochen und Baulücken geschlossen. Ein aktuelles Thema sei aktuell die bauliche Entwicklung des Ortsteiles Rossholzen. Etwaige Gewerbeflächen, sowie weitere Bauplätze für Wohnraum seien im Gespräch. Dabei stehe vor allem im Vordergrund die Interessen der Einheimischen zu verwirklichen, Gewerbe zu ermöglichen, jedoch den beschaulichen Ort gleichzeitig nicht zu überfordern. Auch der Badwirt bei Rossholzen gehöre zu dieser Planung mit dazu. Das Gebäude wurde mehrmals Opfer von Hochwasserschäden und so sei die Grundstruktur des Gebäudes seit den letzten Vorkommnissen im Juni 2024 nicht mehr zu erhalten. Der Gemeinderat tendiere definitiv zu Neubau. In den nächsten Monaten wird es laut Bürgermeister Georg Huber sicher Vorschläge geben, wohin die Reise gehe. Auch die Rücksprache mit den Vereinen läge der Gemeinde hier sehr am Herzen, da der Badwirt gleichzeitig Herberge für viele Vereine, wie beispielsweise die Schützengesellschaften Törwang und Rossholzen, oder den Trachtenverein Rossholzen sei. 
Gleichzeitig erwähnte erster Bürgermeister Georg Huber, dass eine Änderung im Baurecht für Wohnraumschaffung nun Erleichterung bringen solle. Die Änderung sei zum 1. Oktober 2025 in Kraft getreten und soll mit dem sogenannten Bau-Turbo für weniger Bürokratie sorgen. Städte und Gemeinden dürfen nun auch ohne Bebauungsplan grünes Licht für Wohnungsneubau, Umbau oder Umnutzung geben. 

Viele Schäden durch Hochwasser jetzt behoben
Auch die Reparaturarbeiten der Starkregenereignisse im Jahr 2024 beschäftigten die Gemeinde noch bis heute. Georg Huber zeigte anhand zahlreicher Bilder die Erneuerungen und Fortschritte der Baumaßnahmen um die Hochwasserschäden aus dem Vorjahr. Er bedankte sich bei allen Anliegern für ihre Ausdauer und ihr Verständnis für die Dauer der Arbeiten. Mit zahlreichen Instandsetzungsmaßnahmen, Straßen- und Gewässer-Sicherungen und Hochwasserschutz-Bauten habe die Gemeinde nun sämtliche Schäden behoben und sei für kommende Ereignisse hoffentlich besser gewappnet. 
Aktuell wurde für die Kommune eine Feuerwehrbedarfsplanung auf den Weg gebracht. 
Laut Bayerischem Feuerwehrgesetz sei eine Gemeinde dazu verpflichtet eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Nun gibt es am Samerberg gleich drei Freiwillige Feuerwehren. Erster Bürgermeister Georg Huber berichtete, dass das fertige Konzept nun auf dem Tisch läge. Es sei ein 300 Seiten langer Katalog mit fachlichen Empfehlungen, keineswegs würde man sich für etwas verpflichten. 
 

Bürgermeister Georg Huber bei der Bürgerversammlung 2025

Für die Freiwillige Feuerwehr in Grainbach sei die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs LF10 geplant. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 550 000 Euro, die Zuschüsse bei circa 130 000 Euro. Diese Investition wurde von de Feuerwehrbedarfsplanung gleichermaßen bestätigt. Gleichzeitig erhielt heuer die Freiwillige Feuerwehr in Rossholzen 45 neue Schutzanzüge für ihre aktive Mannschaft. 
Die Gemeinde Samerberg habe außerdem die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune erhalten, sei aber gleichzeitig noch kein vollwertiges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern e.V.). Sie müsse in den ersten vier Jahren der Mitgliedschaft noch einige Maßnahmen umsetzten, um den Titel behalten zu dürfen. Ein Versuch einen einsehbaren Radweg von Törwang zur Grundschule zu errichten scheiterte leider am Grunderwerb. Davon dürfe man sich aber nicht
entmutigen lassen.

 

Ein großflächiges Radverkehrskonzept sei bereits in Planung und eine neue Radwegebeschilderung glänzt ebenfalls seit heuer für alle Radbegeisterten. Auch der Ausstieg aus dem On-Demand-Verkehr „Rosi“ sei heuer kein leichter Schritt für die Gemeinde Samerberg gewesen, beteuerte erster Bürgermeister Georg Huber. Nach zahlreichen Abwägungen, vielen Diskussionen und letztendlich doch schweren Herzens musste die Gemeinde heuer aus dem Verbund austreten. Insgesamt 1000 Fahrten wurden seit Anbeginn bis zuletzt von der Gemeinde Samerberg aus gebucht und auch durchgeführt. Dabei musste die Gemeinde pro Fahrt rund 50 Euro draufzahlen. Dass sich das nicht bezahlt macht, dafür müsse man nicht rechnen können, so Huber. Auch die Gemeinde Aschau sei mittlerweile ausgestiegen. 

Neue Bestattungsformen in Planung
Doch es gab auch erfreuliche Nachrichten aus dem Rathaus. Beispielsweise die gelungene Neuplanung für alternative Bestattungsformen am Friedhof in Grainbach. Dabei soll der Friedhof auch erweitert werden und Platz für mehr Urnengräber geschaffen werden. Bürgermeister Huber betonte, dass dies nach und nach ergänzt und umgesetzt werden solle. 
Auch das Thema kommunale Wärmeplanung stehe momentan weit oben auf der to-do Liste der Gemeinde. Aktuell wurden sämtliche Gemeindeliegenschaften untersucht und vier Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht. 

Suche nach Gewerbegrund
Derzeit sei die Kommune am recherchieren, ob irgendwo im Gemeindegebiet ein Gewerbegrund ausgewiesen werden könne. Die Gemeinde habe hierzu eine Umfrage an die Samerberger Bürger gerichtet um einen Überblick des Bedarfs zu erhalten. Es gehe dabei nicht um ein großes Gebiet, sondern viel mehr um die Unterstützung und die Erweiterung der einheimischen Betriebe am Samerberg. 

Auch Leiterin der Tourist Information, Monika Schimanski, richtete sich an diesem Abend mit ein paar Worten an die Versammlung. Sie informierte über die aktuellen Zahlen aus dem Tourismusbereich. 2025 habe der Urlaubsort Samerberg 510 Betten bei 69 verschiedenen Gastgebern im Angebot. Dabei erstrecken sich die Möglichkeiten vom einfachen Zimmer mit Frühstück, über Ferienhäuser, Ferienwohnungen, Chalets und Almen bis hin zu Wohnmobilstellplätzen. Die Übernachtungszahlen im Allgemeinen seien von rund 39.400 Übernachtungen im Vorjahr auf 41.500 bis zum 31. Oktober diesen Jahres gestiegen. Doch was bringe uns der Tourismus eigentlich? Monika Schimanski erklärte, dass der durchschnittliche Urlauber rund drei Nächte bucht und wie viel er dabei täglich ausgibt. Sie stellte auch die Zahlen den Tagestouristen gegenüber und dabei wurde erstaunlicherweise festgestellt, dass der Samerberg von Übernachtungsgäste und Tagestouristen gleichermaßen profitiere. Nächstes Jahr trage der Samerberg bereits 50 Jahre die eingetragene Auszeichnung „Erholungsgebiet Samerberg“. Dies soll gebührend gefeiert werden. 

Vereinsförderung durch die Gemeinde
Zu guter Letzt berichtete erster Bürgermeister Georg Huber über die Vereinstätigkeiten am Samerberg. Wie etwa den Aufstieg des WSV Samerberg in die Kreisklasse und die Erneuerung der Flutlichtanlage am Sportplatz in Rossholzen. Außerdem wurde heuer durch Unterstützung des Trachtenverein Rossholzen der Kreisjugendtag am Samerberg veranstaltet. Der Trachtenverein Hochries-Samerberg Grainbach beteiligte sich heuer wieder beim Trachten- und Schützenzug beim Münchner Oktoberfest und feiert nächstes Jahr sein 130-jähriges Gründungsjubiläum. Die Bergwacht Rosenheim-Samerberg feierte heuer sein 100 jähriges Bestehen und die Freiwillige Feuerwehr Rossholzen – Steinkirchen feierte im Juni sein 150-jähriges Jubiläum. 

Außerdem erzählte erster Bürgermeister Georg Huber, dass Gemeindereferentin Conny Gaiser seit heuer das Seelsorgerteam um Kurat Tobias Pastötter, Diakon Günter Schmitzberger und Gemeindereferentin Luise Schudok ergänzt und bedankte sich auf diesem Wege für die großartige Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den zahlreichen schönen Stunden. 

Bericht der PI Brannenburg
Wie auch im Vorjahr gab die Polizeiinspektion Brannenburg einen Einblick zur Sicherheitslage am Samerberg. Stellevertretender Inspektionsleiter und Polizeioberkommissar Fabian Bernhardt berichtete von 6700 Einsätze im vergangenen Jahr für das gesamte Einsatzgebiet der PI Brannenburg. Im Jahr 2024 wurden 40 Straftaten verfolgt. Besonders betonte Fabian Bernhardt, dass 2024 keine tödlichen Unfälle und keine Schulwegunfälle verzeichnet worden sind. Er warnte jedoch eindringlich vor dem aktuellen Thema Trickbetrug. Man solle unbedingt misstrauisch sein und sich vor jedem Kauf, gerade im Internet, mehrfach vergewissern, dass alles mit rechten Dingen zugehe. Doch auch am Telefon lauere die Gefahr. Man solle gerade am Telefon keinerlei Auskünfte geben und sich im Verdachtsfall lieber gleich bei der Polizei melden. 

Im Anschluss zeigte Georg Huber noch einige Bilder aus seinen 24 Jahren Amtszeit als erster Bürgermeister. Auch sein Stellvertreter Christoph Heibler bedankte sich bei ihm für sein Wirken in der Gemeinde und sein großartiges Engagement. Ebenso danke Diakon Günter Schmitzberger für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Pfarrei.
Nachdem es keine Fragen oder Wortmeldungen seitens der Bevölkerung gab, beschloss erster Bürgermeister Georg Huber die Versammlung. 

Text und Fotos Susanne Deindl

 

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