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14.07.2021

Samerberger Gemeinderat tagte auf 1569 Metern Höhe: Alpenverein, Gemeinde und Hochriesbahn im Dialog

Fast zwei Millionen Euro hat die Hochriesbahn in den letzten fünf Jahren in die technische Sanierung investiert. Optimistisch sind daher die Eigentümer und Betreiber: „Wir sind gerüstet für die Zukunft“, sagte Hochriesbahn-Geschäftsführer Andreas Müllinger bei einer Sitzung des Samerberger Gemeinderats. Diese fand in luftiger Höhe statt: im neuen Seminarraum auf der Hochries-Gipfelhütte der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf 1569 Meter. Zuvor hatte Betriebsleiter Jens Hoppe an der Mittelstation den Gemeinderäten die technischen Neuerungen erklärt.

Müllinger erläuterte dem Gremium die Sanierungsschritte der letzten Jahre: 2016 begann die Runderneuerung des Sessellifts für etwa 400 000 Euro, dann folgte der Haupt- und der Notantrieb, sowie die komplette elektrische Ausrüstung der Kabinenbahn (900 000 Euro). 2019 und 2020 wurden dann die beiden Kabinen mit dem Gehänge und den Tragseilbremsen ebenso erneuert wie die Laufwerke der Kabinenbahn (500 000 Euro). Derzeit gehe es noch um die Erneuerung der Gebäudeelektrik der Berg-, Mittel- und Talstation, die etwa auf 70 000 Euro geschätzt wird.

Die Investitionen konnten im Wesentlichen aus Eigenmitteln finanziert werden, da sämtliche Erträge aus dem Bahnbetrieb der letzten Jahre in die Instandhaltungsrücklagen flossen, so Müllinger. Die wirtschaftliche Situation der Bahn sei somit stabil, erklärte Müllinger weiter.

DAV-Sektionschef Franz Knarr zog ebenso ein positives Fazit. Mit dem Erhalt der Hochriesbahn sei auch die umweltschonendste Versorgung des Gipfelhauses gewährleistet. Er übergebe ein bestelltes Haus an seinen Nachfolger. Knarr wird Ende des Monats seinen Vorsitz bei der Sektion Rosenheim nach über 30 Jahren Amtszeit niederlegen.

 

Hochriesbahn 14.07.2021

Strahlende Gesichter bei der Samerberger Gemeinderats-Sitzung auf der Hochries: 2. Bürgermeister Christoph Heibler, Hochriesbahn-Geschäftsführer Andreas Müllinger, DAV-Vorsitzender Franz Knarr, 3. Bürgermeisterin Christine Eckert und Bürgermeister Georg Huber (von links).


Spannende Historie der Hochriesbahn

Bürgermeister Georg Huber blickte auf die wechselhafte Geschichte der Hochriesbahn zurück, die erst durch die Übernahme durch die Gemeinde und den Alpenverein in ruhige Fahrwasser kam. Schon kurze Zeit nach dem Start der Kabinenbahn 1973 hatte sich herausgestellt, dass sich die Bahn wirtschaftlich schwertut. Erst machte sich der damalige Investor mit dem Geld vieler Kleinanleger aus dem Staub, dann scheiterten die Versuche, ein Skigebiet zu errichten ebenso wie das Bemühen, die Zufahrtsstraße zur Mittelstation auszubauen. Mit der Zeit häufte sichein Schuldenberg an, der durch eine umstrittene Baulandmobilisierung von Privatgrundstücken der Betreiber-Familie reduziert werden sollte.

2008 stand die Bahn finanziell wieder einmal mit dem Rücken zur Wand, ehe Gemeinde und DAV als neue Eigentümer und Betreiber einsprangen. „Aus der damaligen Notlösung wurde eine Erfolgsgeschichte“, meinte Bürgermeister Huber rückblickend. Beigetragen dazu hatten unter anderem die Konzentration auf den rentablen Sommerbetrieb sowie eine ehrenamtliche und effektive Geschäftsführung. Aber auch die Mehreinnahmen durch die Mountainbike-Fahrer hätten gutgetan, so die Verantwortlichen.
„13 Jahre nach der Übernahme können wir tatsächlich von einem erfolgreichen Kapitel sprechen“, so Huber abschließend.

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