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14.04.2025

Kommunale Zusammenarbeit stärkt Flüchtlingshilfe

Landrat Otto Lederer im Gespräch
mit Bernadette Scheffter

 

Integration gelingt am besten dort, wo Menschen einander begegnen: auf kommunaler Ebene, im direkten Kontakt und mit einem klaren Blick für die Bedürfnisse vor Ort. Das wurde bei einem Informationsaustausch in der Gemeinde Neubeuern deutlich, zu dem die Bürgermeister Christoph Schneider (Neubeuern) und Georg Huber (Samerberg) Landrat Otto Lederer eingeladen hatten. Im Mittelpunkt stand das gemeinsame Projekt der beiden Gemeinden: eine von beiden finanzierte Integrationshelferin, die seit drei Jahren erfolgreich Geflüchtete auf dem Weg in ein eigenständiges Leben begleitet und gleichzeitig als wichtige Schnittstelle zwischen Behörden, Kindergärten, Schulen, Ärzten und ehrenamtlichen Helfern fungiert.
 

Persönliche Ansprechperson mit großem Mehrwert
 

Bernadette Scheffter, ausgebildete Kinderpflegerin mit viel Erfahrung in der Arbeit mit geflüchteten Familien, ist für insgesamt knapp 200 Geflüchtete in beiden Gemeinden Ansprechpartnerin. Sie bietet persönliche Sprechstunden an, hilft beim Umgang mit Behördenpost und unterstützt in Bildungs- und Gesundheitsfragen – eine Tätigkeit, die nicht nur die Geflüchteten entlastet, sondern auch Verwaltungsmitarbeitende und ehrenamtliche Helfer entlastet. „Ich bin froh, dass ich als fester Ansprechpartner vor Ort bin und frühzeitig Hilfen installieren kann, um so größere Probleme zu vermeiden“, erklärt Scheffter. „Die gute Beziehung zu den Geflüchteten ist wichtig, damit Vertrauen aufgebaut werden kann und sie sich in schwierigen Situationen rechtzeitig an mich wenden.“

Bürgermeister Christoph Schneider sieht in der Arbeit der Integrationshelferin einen echten Gewinn: „Integration gelingt durch Menschen, die Brücken bauen. Unsere Gemeinden zeigen: Wenn Geflüchtete gut in der Nachbarschaft ankommen, entspannt sich die Situation für alle Beteiligten.“ Auch Georg Huber, Bürgermeister der Gemeinde Samerberg, betont den strukturellen Wert der Position: „Wir finanzieren eine Stelle, für die wir formal nicht zuständig sind – weil wir sehen, dass die bestehenden Strukturen nicht ausreichen oder Hilfsangebote auf Kreisebene oft nicht bei den Menschen ankommen. Wir brauchen praktikable Lösungen direkt vor Ort.“

Landrat Otto Lederer würdigte beim Treffen das Engagement der Gemeinden als Vorbild für den gesamten Landkreis: „Die Arbeit der Integrationshelferin in Neubeuern und auf dem Samerberg zeigt, dass lokale Lösungen oft die effektivsten sind. Es ist großartig, dass Gemeinden wie Neubeuern und Samerberg – Fachkräftemangel und knapper Kassen zum Trotz – eine kreative Lösung gefunden haben und dabei zeigen, was lokal möglich ist.“ Gleichzeitig machte Lederer deutlich: „Dezentrale Unterbringung ist für die Integration wichtig, aber nur schwer mit überregionalen Strukturen zu betreuen. Wir sollten auch in Zukunft darüber sprechen, wie es gelingen kann, unsere Systeme strukturell anzupassen.“

 

Integration braucht Nähe und Struktur

Dass die Herausforderungen vielfältig sind, wurde beim Austausch ebenfalls deutlich: beispielsweise sind fehlende Sprachkurse und bürokratische Hürden vielerorts ein Hindernis für die Integration. Gleichzeitig zeigt das Beispiel Neubeuern/Samerberg, dass passgenaue Lösungen möglich sind, wenn der Austausch zwischen Gemeinde, Landkreis und Ehrenamt funktioniert. Etwa eine Sonderregelung für das Bargeldlimit der Bezahlkarte, die den Einkauf im Samerberger Lebensmittelladen erleichtert.

„Integration braucht Menschen, die nah dran sind – sowohl an den Geflüchteten als auch an den Herausforderungen“, bringt es Bernadette Scheffter auf den Punkt. Ihre Arbeit hat nicht nur das Leben vieler Geflüchteter spürbar verbessert, sondern auch dazu beigetragen, das ehrenamtliche Engagement zu stabilisieren und Vorbehalte in der Bevölkerung abzubauen. Für Landrat Lederer ist klar: „Dieses Projekt zeigt, dass lokale Verantwortung und persönliche Begleitung ein Schlüssel zu gelungener Integration sind.“

 

Bernadette Scheffter im Rathaus von Neubeuern im Austausch mit Landrat und BGM


Informationsaustausch im Rathaus der Gemeinde Neubeuern (v.l.n.r.): Integrationshelferin Bernadette Scheffter, Landrat Otto Lederer, der Samerberger Bürgermeister Georg Huber, Kreisrat Josef Paul (CSU), der Bürgermeister von Neubeuern Christoph Schneider und Kreisrat Hubert Lingweiler (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Landratsamt Rosenheim.

 

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