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10.12.2025

„Hoher Wärmebedarf aber niedriger CO² Ausstoß“

Zwischenstand zur Kommunalen Wärmeplanung
im Samerberger Gemeinderat vorgestellt

Die Gemeinde Samerberg arbeitet gemeinsam mit der Firma DME Consult aus Rosenheim an der Kommunalen Wärmeplanung, die den Weg hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung ebnen soll. Ziel ist es, die Gemeinde Samerberg dabei zu unterstützen, klimaneutral zu werden und langfristig eine bezahlbare, umweltfreundliche sowie zuverlässige Wärmeversorgung vor Ort sicherzustellen.

„Die Kommunale Wärmeplanung soll einen Transformationspfad zur Dekarbonisierung aufzeigen“, so Projektleiter Marc André Siegle vom DME Consult. Es werde ein umfassender Fahrplan entwickelt, der den Wechsel zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung erläutert und darüber hinaus eine langfristige Strategie enthält. Diese Strategie berücksichtigt Entwicklungen über Jahre hinweg und nicht nur einzelne Maßnahmen wie die Planung eines Wärmenetzes.
„Wichtig ist dabei, dass der Wärmeplan den kosteneffizientesten und praktikabelsten Weg für den Samerberg aufzeige unter Berücksichtigung der Zielsetzung Bayerns, bis 2040 klimaneutral zu werden“, so Bürgermeister Georg Huber in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Rechtsgrundlagen des Projekts sind § 26 Absatz 1 und § 27 Absatz 1 des Wärmeplanungsgesetzes. Der Wärmeplan ermöglicht es, Teilbereiche des Gemeindegebiets grundstücksscharf auszuweisen, in denen künftig Wärme- oder Wasserstoffnetze vorgesehen sind. Diese Ausweisungen werden erst durch einen Gemeinderatsbeschluss rechtskräftig. Gleichzeitig gilt: der Wärmeplan hat keine rechtliche Außenwirkung und begründet keine einklagbaren Rechte oder Pflichten.
 

Kommunale Wärmeplanung Grafik

Die Grafik zeigt, dass auf Dächern im Gemeindegebiet noch viel Potenatial für PV Anlagen ist. Allerdings ist die Wirtschaftlichkeit nicht immer gegeben.

Bestands- und Potentialanalyse
Im Rahmen der Erhebung des aktuellen Wärmebedarfs und der Potenziale werden Treibhausgasemissionen ermittelt, die vorhandene Versorgungsstruktur analysiert und Informationen zu den Gebäudetypen gesammelt. Einsparpotenziale und lokal verfügbare Optionen wie Erdwärme, Abwärme, Photovoltaik, Solarthermie und Wasserkraft werden bewertet. Zudem wird der zukünftige Strombedarf sowie die Entwicklung der Elektromobilität untersucht. Der vermehrte Einsatz von Wärmepumpen steht dabei im Fokus. Auch die Dekarbonisierung in Industrie, Handwerk und Gewerbe wird betrachtet.

Für die Gemeinde Samerberg ergeben sich folgende Schwerpunkte: Von insgesamt 860 Gebäuden entfallen 93 Prozent auf Wohngebäude (804 Gebäude), 2,4 Prozent auf öffentliche Gebäude (21 Gebäude) und 4,2 Prozent auf Gewerbe und Wirtschaft (35 Gebäude). Der Wärmebedarf verteilt sich auf 39,6 Gigawattstunden pro Jahr bei den Wohngebäuden, 4,2 GWh/a bei öffentlichen Gebäuden und 1,5 GWh/a bei Gewerbe und Wirtschaft. Der gesamte Wärmebedarf liegt damit bei 45,3 GWh/a. Pro Einwohner beträgt der Bedarf rund 16.208 Kilowattstunden pro Jahr, leicht über dem bayerischen Durchschnitt von 14.185 kWh/EW/a aus dem Jahr 2023.

CO² Ausstoß deutlich niedriger
Aus den Potenzialanalysen ergeben sich wichtige Erkenntnisse: Der pro Kopf benötigte Wärmeaufwand liegt in der Gemeinde Samerberg rund 14,5 Prozent höher als im Bayern-Durchschnitt, jedoch ist der CO²-Ausstoß pro Kopf um etwa 57 Prozent niedriger unter anderem aufgrund eines hohen Anteils von Holz und Pellets zur Wärmegewinnung (etwa 30 Prozent).
Das größte Einsparpotenzial bis 2040 liegt in der energetischen Gebäudesanierung und liegt schätzungsweise bei 4 bis 12 GWh/a (etwa 9 bis 27 Prozent). Davon gibt es auch erhebliche ungenutzte Potenziale bei der Photovoltaik: auf Freiflächen rund 32 GWh/a, auf Dachflächen etwa 17,8 GWh/a; Solarthermie könnte Dachflächen ca. 2,6 GWh/a und Freiflächen ca. 7 GWh/a liefern. Außerdem besteht ein nennenswertes thermisches Potenzial im Bereich Biogas mit ca. 3,3 GWh/a. Deutlich zu prüfen bleiben potenzielle Wärmenetzeingaben. „Diese Planung liefert erste Anhaltspunkte, aber keine endgültigen Entscheidungen“, so Projektleiter Siegle.

Als nächstes ist eine öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung vorgesehen.
Diese findet am Mittwoch, dem 28. Januar 2026 um 19 Uhr im FFW Haus Törwang statt.

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