Grainbacher Feuerwehrfahrzeug muss warten

Gemeinderat wartet Feuerwehr-Bedarfskonzept ab vor Entscheidung

Die Neubeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs für die Feuerwehr Grainbach lässt noch auf sich warten. Der Gemeinderat hat den Antrag der Grainbacher Wehr vorerst zurückgestellt. Zuerst wolle man das Ergebnis des Feuerwehr-Bedarfskonzepts abwarten, das der Gemeinderat erst vor wenigen Wochen auf den Weg gebracht hatte.

 

Das derzeitige im Dienst stehende Löschgruppenfahrzeugs „LF 8/6“ stammt aus dem Jahr 1994. Generell werde heute in der Feuerwehrtechnik von einer Lebensdauer von ca. 25 Jahren bei einem Fahrzeug dieser Kategorie ausgegangen, ehe sich erfahrungsgemäß kostenintensive Reparaturen häufen, erklärte Kommandant Peter Heiß in der Sitzung.
 

Das Grainbacher Löschfahrzeug 8/6 wurde 1994 angeschafft, es hat also über 30 Jahre auf dem Buckel.

Auch die Beschaffung von Ersatzteilen bereite zunehmend Schwierigkeiten. So konnte z.B. im März 2023 ein defekter Fensterheber nicht mehr besorgt werden. Beim Wechsel der Bremsanlage musste das Fahrzeug aufgrund der schlechten Versorgung über zwei Wochen außer Dienst gestellt werden.

Eine Wägung im März 2023 hat ein Leergewicht von 9.320 kg ergeben. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt nach Zulassungsbescheinigung 9.500 kg. Darunter leide auch die Motorisierung und Gesamtleistung des Fahrzeugs. Zudem bestehe kein Spielraum mehr zur Aufnahme von zeitgemäßer Zusatzausrüstung, so Heiß weiter.

„Vermehrte Roststellen, Undichtigkeiten bei diversen Betriebsstoffleitungen, kaputte Sitze sind Beispiele für die Abwärtsentwicklung des Fahrzeugs. Es ist hier jährlich eine Verschlechterung zu beobachten, was den Einsatzwert des Fahrzeugs deutlich mindert“, heißt es in dem Antrag der Grainbacher. Auch der mitgeführte Löschwassertank von 600 Litern sei weit hinter der heutigen Standardmenge von mindestens 1.200 Litern.

"Zusammenfassend halten wir es als unabdingbar, das Fahrzeug als erstausrückendes Einsatzmittel zeitnah zu ersetzten. In einem Beurteilungsgespräch mit Kreisbrandrat Richard Schrank wurde ein LF-10 als Nachfolgemodell für die Feuerwehr Grainbach vorgeschlagen. Für den einwohnerstarken Ortsteil Grainbach ist zwingend ein Fahrzeug mit Gruppenbesatzung und Löschwassertank notwendig“, so Heiß.

Die Kosten werden auf über 500 000 Euro geschätzt, wobei der Zuschuss des Freistaates bei rund 130 000 Euro liegt. Im Gemeindehaushalt sei die Ausgabe 2026 eingeplant, erklärte Susanne Kunz von der Finanzverwaltung. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass vor einer endgültigen Entscheidung noch das Ergebnis der Feuerwehrbedarfsplanung abgewartet wird.